16.8.1924 |
Geboren in Babelsberg bei Potsdam. |
1946 |
Heimkehr aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft nach Potsdam. Anerkennung als "Opfer des Faschismus". |
1947 |
Volontariat und anschließend Redakteur bei der Zeitung "Märkische Volksstimme", Potsdam. |
1949 |
Regelmäßige Veröffentlichung der Kolumne "Kiekeohr", in der u.a. die Versorgungsmissstände in der DDR kritisiert werden. Journalistische Kontakte nach West-Berlin. |
20.5.1950 |
Heirat in Potsdam-Babelsberg. |
4.11.1951 |
Verhaftung, u.a. wegen der Weigerung, als Spitzel für den KGB seine Kollegen in der Redaktion auszuhorchen. Anschließend sechs Monate Untersuchungshaft im KGB-Gefängnis Lindenstraße, Potsdam. Genau zehn Jahre zuvor hatte er als 17-Jähriger dort seinen Vater, Fritz Schüler, besucht, einen verdienten Sozialdemokraten und Gewerkschafter, den die Nationalsozialisten wegen seiner politischen Haltung verhaftet und 1942 im KZ Sachsenhausen ermordet hatten. |
5.3.1952 |
Verurteilung durch ein Sowjetisches Militärtribunal in Potsdam nach dem sowjetischen Strafrechtsartikel 58-6 ("Spionage") des StGB der RSFSR zu 25 Jahren Zwangsarbeit. Anschließend Verschleppung in die Strafregion Workuta. Zwangsarbeit im Lager 10/29. Schacht. |
Juli/August 1953 |
Teilnahme am Streik und Aufstand der Häftlinge, der im Lager 10 blutig niedergeschlagen wird: 64 Tote und 123 Verwundete. |
28.9.1955 |
Rücktransport nach Deutschland. |
15.10.1955 |
Entlassung nach West-Deutschland aufgrund eines dort vorgetäuschten Wohnortes, Ankunft im Aufnahmelager Friedland (Niedersachsen). |
1964 - 1989 |
Redakteur beim "Hamburger Abendblatt". |
1974 |
Ehrung mit dem Theodor-Wolff-Preis wegen ausgezeichneter journalistischer Leistungen. |
1992 |
Reise als erster deutscher Journalist nach Workuta. Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande. |
1993 |
Rehabilitierung durch die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation. |
Seit 1996 |
Sprecher der Lagergemeinschaft Workuta/Gulag Sowjetunion. |
2001 - 2007 |
Vorsitzender der Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) e.V., danach deren Ehrenvorsitzender. |
2003 |
Auszeichnung mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse für seinen Einsatz als UOKG-Vorsitzender und als langjähriger Sprecher der Lagergemeinschaft Workuta/Gulag Sowjetunion. |
27.3.2019 |
Verstorben in Hamburg. Horst Schüler hinterlässt seine Ehefrau und zwei Kinder. |