Workuta.de

Lebenslauf

13.4.1930 Geboren in Hermannshöhe (Kreis Stolp, Pommern).
1936 - 1943 Besuch der Volksschule.
1944 Mitarbeit im elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb.
Ab Mitte 1945 Zwangsarbeit auf dem ehemals elterlichen Betrieb, nun unter polnischer Herrschaft.
1947 Vertreibung in die SBZ nach Möllensee bei Berlin, Arbeit in der Holzverarbeitung.
15.3.1951 Verhaftung durch das MfS, u.a. unter dem Vorwurf der Kontaktaufnahme zur KgU in West-Berlin und der Verbreitung von anti-demokratischen Flugblättern.
2.4.1951 Übergabe an das NKWD, Untersuchungshaft in der Lindenstraße in Potsdam.
25.6.1951 Verurteilung zu 25 Jahren Zwangsarbeit nach Artikel 58-10 Abs. 2b und 58-11 des StGB der RSFSR in einem Gruppenprozess vor einem Sowjetischen Militärtribunal mit neun weiteren Personen. Die Mitangeklagten Harry Ewald, Günter Rah und Gerhard und Max Strötzel werden zum Tode verurteilt. Max Strötzel bricht nach dem Urteil zusammen und verstirbt später in einer Haftanstalt der DDR. Die drei anderen zum Tode Verurteilten werden am 15. Oktober 1951 in Moskau hingerichtet.
15.8.1951 Transport in das NKWD-Gefängnis in Berlin-Lichtenberg.
28.8.1951 Abtransport über Frankfurt/Oder, Brest, Gomel, Gorki, Kirow nach Workuta.
September 1951 Ankunft in Workuta. Anschließend Zwangsarbeit unter Tage in den Kohlenschächten 40, 30 und 32.
März 1955 Transport nach Suchobeswodnoje (Waldlager bei Gorki).
Oktober 1955 Rückkehr in die DDR, bedingt durch den Besuch des Bundeskanzlers Konrad Adenauer in Moskau.
16.10.1955 Ankunft in Fürstenwalde/Spree (DDR).
16.11.1955 Flucht nach West-Berlin.
1.12.1955 Ankunft in Gummersbach über das Aufnahmelager Friedland (Niedersachsen/BRD).
1956 - 1958 Lehre als Schlosser, danach Ausbildung zum Techniker durch ein Maschinenbau-Fernstudium.
1958 - 1991 Bis zur Pensionierung Arbeit als Techniker.
1996 Rehabilitierung durch die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation.
Nach 1998 Ehrenamtlich tätig für die "Stiftung der ehemaligen politischen Häftlinge" in Bonn.
29.10.2020 Verstorben in Gummersbach. Theodor Desens hinterlässt seine Ehefrau und drei Kinder.

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