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Lebenslauf
15.11.1931 | Geboren in Rammenau (Sachsen). |
1950 | Abitur in Bischofswerda. Kontaktaufnahme zur "Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit" (KgU) in West-Berlin und Verteilung von Flugblättern in geheimen Aktionen wegen ausbleibenden demokratischen Reformen in der SBZ/DDR. |
Oktober 1950 | Beginn des Physikstudiums an der Universität Leipzig. |
4.9.1951 | Immatrikulation zum Weiterstudium an der Technischen Hochschule Dresden. Verhaftung durch den Staatssicherheitsdienst der DDR. |
13.9.1951 | Übergabe an den russischen Geheimdienst NKWD. Anschließend Tage- und nächtelange Verhöre im NKWD-Gefängnis in der Bautznerstr. in Dresden. |
28.-29.1.1952 | Prozess gegen acht Personen vor einem Sowjetischen Militärtribunal (SMT) in Dresden. Dietrich Hartwig wird nach Art. 58-6 des StGB der RSFSR zu 25 Jahren Lagerhaft verurteilt. Der Mitangeklagte Gerhard Mann (geb. 1914) wird nach den Art. 58-6, 58-10, und 58-11 des StGB der RSFSR zum Tode durch Erschießen verurteilt und am 18. April 1952 in Moskau hingerichtet. Die Mitangeklagten Kurt-Otto Böhnisch (geb. 1921), Rudolf-Friedrich Haufe (geb. 1923), Heinz-Dieter Mendel (geb. 1933) und Friedrich-Erwin Hörnig (geb. 1926) werden nach Art. 58-6 des StGB der RSFSR zu jeweils 25 Jahren Freiheitsentzug, Peter-Hermann-Ernst Klein (geb. 1933) und Hubertus Erich Willkommen (geb. 1931) nach Art. 58-6 des StGB des RSFSR zu jeweils 15 Jahren Freiheitsentzug verurteilt. |
Anschließend Deportation über Berlin-Lichtenberg und Moskau nach Workuta. | |
16.5.1952 | Ankunft in Workuta. |
Bis 16.3.1955 | Zwangsarbeit im Kohlebergwerk Schacht 29/Lager 10. |
1.8.1953 | Teilnahme am Aufstand im Lager 10, der mit über 60 Toten und über 120 Verletzten niedergeschossen wurde. |
14.12.1955 | Entlassung. Anschließend sofortige Übersiedelung in die BRD. |
1956 | Wiederaufnahme des Physikstudiums in Karlsruhe. |
Heirat, aus der Ehe gehen eine Tochter und ein Sohn hervor. | |
1962 | Studienabschluss als Diplomphysiker. Berufseinstieg bei der Gesellschaft für Kernforschung, dem späteren Kernforschungszentrum, in Karlsruhe. |
1971 | Promotion. |
1993 und 1995 | Reise nach Workuta mit ehemaligen politischen Häftlingen. |
1995 | Rehabilitierung durch die Militärstaatsanwaltschaft in Moskau. |
1996 | Pensionierung. |
1.2.2017 | Verstorben in Karlsruhe. |
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