Workuta.de
Lebenslauf
4.4.1928 | Geboren in Sperenberg (Mark Brandenburg). |
1943-1945 | Lehrausbildung zum Mechaniker in Kummersdorf-Schießplatz. Kriegsbedingt blieb sie ohne Abschluss. |
1945-1948 | Lehrausbildung zum Schmied beim Schmied Schulze in Sperenberg. |
1948 | Gesellenprüfung als Schmied. |
1948-1951 | Zunächst Anstellung als Betriebsschlosser im volkseigenen Betrieb Gipsbruch Sperenberg, danach als Schlosser in der sowjetischen Panzerwerkstatt auf dem ehemaligen Schießplatzgelände Kummersdorf-Gut. Kontakte nach Westberlin, u. a. zur KgU. Verteilung von Flugblättern der KgU. |
1950 | Austritt aus der FDJ. |
19.7.1951 | Verhaftung am Arbeitsplatz in der sowjetischen Werkstatt in Kummersdorf-Gut aufgrund einer Denunziation eines Kontaktmannes der KgU. Zunächst Untersuchungshaft im Gefängnis in der Potsdamer Leistikowstraße 1. Anschließende Haftstationen: Gefängnis in der Potsdamer Lindenstraße 54, Gefängnis in Berlin-Karlshorst (ehemaliges Elisabeth Hospital) und Gefängnis in der Magdalenenstraße in Berlin-Lichtenberg. |
2.2.1952 | Gruppenprozess gegen sieben Personen vor einem Sowjetischen Militärtribunal (SMT) im Gefängnis in der Magdalenenstraße in Berlin-Lichtenberg. Verurteilung zum Tod durch Erschießen wegen des Vorwurfs der Spionage (Art. 58-6), antisowjetischer Propaganda (Art. 58-10) und illegaler Gruppenbildung (Art 58 -11 des StGB der RSFSR). Das SMT verhängt insgesamt 5 Todesurteile. Neben Günter Herzog werden Ludwig Huf (geb. 1929), Günther Böhmer (geb. 1914), Friedrich Steil (geb. 1900) und Horst Rose zum Tode verurteilt. Horst Rose wird in Moskau zu 25 Jahren Lagerhaft begnadigt und ins Lagergebiet Taischet verschleppt. Huf, Böhmer und Steil werden am 30. April 1952 in Moskau hingerichtet. Zwei weitere Mitangeklagte werden zu jeweils 25 Jahren Arbeitslager verurteilt. |
8.2.1952 | Stellung eines Gnadengesuchs. |
Feb. 1952 | Transport nach Moskau ins Butyrka Gefängnis. |
27.4.1952 | Begnadigung zu 25 Jahren Straflager. |
1952-1955 | Lagerhaft in Workuta, Arbeit in einer Montage-Brigade in verschiedenen Schächten, u.a. im 9./10., 30. und 40. Schacht und im Heizkraftwerk 2. |
Feb./März 1955 | Rückführung nach Deutschland über Suchobeswodnoje bei Gorki. |
15.10.1955 | Entlassung über Fürstenwalde in die DDR. |
21.10.1955 | Flucht nach West-Berlin. Ca. 10 Tage später Flug nach Hannover. Ankunft im Notaufnahmelager Friedland. |
Nov. 1955 | Weiterreise ins Rheinland, ab 1956 wohnhaft in Köln. |
1.3.1956 | Anstellung beim Autohersteller Ford. Arbeit in der Produktion und im Getriebelabor. |
1961 | Heirat, aus der Ehe gehen zwei Kinder hervor. |
1991 | Renteneintritt. |
12.5.1996 | Rehabilitierung durch die Generalstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation in Moskau. |
Ab 1990er Jahre | Häufige Besuche der jährlich einmal stattfindenden Treffen der Lagergemeinschaft Workuta. |
Günter Herzog lebt heute in Köln. |